Vorstellungsgespräch vorbereiten

Die 10 schwierigsten Fragen im Vorstellungsgespräch der 100 wichtigsten Vorstellungsfragen

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Können Sie damit Ihr persönliches Vorstellungsgespräch zielgerichtet vorbereiten?

Ob eine Frage im Vorstellungsgespräch als „schwierig“ empfunden wird oder nicht, hängt weniger von der Frage als vom jeweiligen Bewerber ab.

Und es werden Ihnen mit Sicherheit keine 100 Fragen in einem einzigen Vorstellungsgespräch gestellt – warum sollten Sie dann so viele Fragen kennen und die „richtigen“ Antworten darauf einüben? Im Vorstellungsgespräch geht es nicht darum, auf jede mögliche Frage mit einer aalglatten und unverfänglichen Antwort kontern zu können.

Denn ein Vorstellungsgespräch ist kein Frage- und Antwortspiel, kein Quiz oder Theaterstück, sondern der ernsthafte Versuch, ein gegenseitiges Kennenlernen zu ermöglichen und dabei zu überprüfen, inwieweit das Bewerber- und Anforderungsprofil der Stelle im Detail zusammenpassen.

Übereinstimmung und Sympathie sind die beiden wesentlichen, ausschlaggebenden Faktoren für die Personalentscheidung. Und die bitte nicht mit floskelhaften Mainstream-Antworten auf die Ihnen gestellten Fragen im Vorstellungsgespräch auf´s Spiel setzen. Warum sollte in einem Vorstellungsgespräch funktionieren, was schon im Anschreiben die Ausschlusswahrscheinlichkeit erhöht? Eine „gut klingende Pauschalantwort“ auf Vorstellungsfragen verstärkt das konkrete Nachfragen und Nachhaken im Vorstellungsgespräch, weil Ihr Interviewer echte Antworten benötigt, die Unterscheidung und realistische Einschätzung zulassen.

Die Antworten werden dann schnell verfänglich, wirken wie aus der zweiten Reihe geschossen und führen ins Abseits.

DerBewerberberater.de versucht Ihnen auf B3WERBUNG.de das Bewerberleben etwas leichter zu machen. Anstatt hunderte möglicher Bewerbungsfragen aufzulisten, die Sie alle schon mal gehört haben sollten, fokussieren wir auf  wenige verschiedene Kategorien, zu denen all diese Fragen gehören.
Schnell wird klar, dass es – zugegeben etwas überspitzt gesagt – nur 6 Bewerberfragen gibt.

Mit diesem Verständnis haben Sie es mit der Vorbereitung wesentlich leichter: Denn es geht nicht um die optimale oder sozial erwünschte Antwort auf einzelne Fragen, sondern um das legitime Interesse Ihres prospektiven Arbeitgebers, mehr über Sie als Bewerber in den folgenden sechs Bereichen zu erfahren.

    1. Bewerberziele
    2. Bewerbermotivation (inkl. Wechselmotive)
    3. Arbeits-/Führungsstil
    4. Persönlichkeit Bewerbers
    5. Kompetenz
    6. Potenzial
  1.  
Wir verzichten auf eine wissenschaftliche Abgrenzung der einzelnen Kategorien, deren genaue Definition oder ob es nicht doch nur 5 oder sogar 7 Kategorien sind. Es geht darum als Bewerber zu internalisieren,  dass Ihr Gegenüber einfach eine Reihe von Informationen über Sie in Erfahrung bringen muss:
 
Wo wollen Sie hin, warum, wie werden Sie das voraussichtlich tun, wer sind Sie, was haben Sie fachlich drauf und welche Leistungen sind von Ihnen beruflich zu erwarten. Das ist kein schöner Satz, beschreibt jedoch die Absichten im Hintergrund eines jeden ernst gemeinten Vorstellungsgespräches.
 
In den sechs Kategorien finden Sie Beispiele zu typischen Bewerberfragen, wie sie in Vorstellungsgesprächen gestellt werden. Dabei gibt es natürlich je nach Interviewer und Gesprächssituation leichte Abwandlungen, was nichts an den Zielen und Interessen, aus denen diese Fragen gestellt werden, ändert.
 
Die sechs Bereiche und deren folgende Kurzbeschreibung sollen Ihnen beim Verstehen der Motive Ihres Gesprächspartners behilflich sein.
 

Ein Ziel ist ein für die Zukunft angestrebter Zustand. Der Interviewer (Teilnehmer am FernCoaching wissen, warum der Begriff „Personaler“ auf b3werbung.de/derbewerberberater.de nicht stattfindet) hat Interesse daran, wo der Bewerber hin möchte. Es geht also darum zu klären, was Sie als Bewerber erreichen möchten. Sie sprechen also über die Zukunft und Ihr Interviewer wird genau zuhören. Denn sein Ziel dieser Fragen aus Kategorie 1 ist, zu klären, ob das Erreichen dieser Ziele für die Stelle förderlich ist oder sich eher als hinderlich herausstellen wird. Die Fragekategorie nach den Zielen birgt sowohl Chancen als auch Risiken: Bewerber sollten Ihre Ziele und den Weg dahin immer mit der aktuellen Vakanz im Hinterkopf nennen und beschreiben. Weicht die nach Zielen befragte Zukunft des Kandidaten zu stark von der Jobrealität ab, wird man sich für einen anderen entscheiden. Zur Verdeutlichung etwas überspitzt und dennoch allgemeingültig: Wenn Sie sich als Angestellter bewerben, ist das Schwärmen für eine zukünftige Selbständigkeit (von den Ausnahmen die die Regel bestätigen wie immer abgesehen) einfach nicht hilfreich, um in den Job zu kommen. Die Chance steckt in der Unverbindlichkeit Ihrer Antworten in dieser Kategorie. Während Sie bei der Darstellung der IST-Situation präzise antworten, können Sie die Antworten auf die Zielfragen etwas euphorischer gestalten. Die Antwort auf alte Schinken wie „Wo sehen Sie sich in 5 Jahren“ schreibt keiner auf und nagelt Sie auch in 5 Jahren sicher nicht darauf fest.

Mythos Motivation – das war schon in den 90ern ein wirklich gelungener Titel für das Buch von Reinhard Sprenger zu dem Thema. Im Vorstellungsgespräch geht es bei der Kategorie „Motivation“ zunächst darum, Ihre Beweggründe und Einflussfaktoren für Ihre bisherigen Entscheidungen und Ihr bisheriges Tun zu ermitteln. Nach vorne gerichtet will man zusätzlich herausfinden, ob Sie auch die richtigen Beweggründe mitbringen, etwas für die Aufgaben in Ihrem zukünftigen Job zu tun. Interessant ist für den Interviewer auch, ob es genug davon gibt – Motivation für einen Job hat schließlich auch eine quantitative Komponente. Bringen Sie das nämlich nicht in der Mindestmenge und Mindestqualität von Haus aus mit, müssten Sie extrinsich motiviert werden. Und das ist für Ihren Arbeitgeber mit hohem Aufwand verbunden und geschieht oft mit nur geringer Effizienz.

Die Kategorie der Stilfragen möchte einfach herausfinden, wie arbeiten Sie – oder wie führen Sie, ja nach Position. Ein Klassiker aus diesem Bereich: Wie würden Sie Ihren Arbeitsstil beschreiben?“ Für Sie muss klar sein: Was Sie an dieser Stelle sagen, wird man gedanklich in das Anforderungsprofil der Stelle, um die es geht, setzen und daraus entscheiden, wie Sie mit Ihrem Arbeits- oder Führungsstil reinpassen. Ehrlichkeit währt am längsten, denn eine Absage kann auch ein Gewinn sein – was möchten Sie denn als sicherheitsorientierter, Strukturen schätzender Routineliebhaber mit Zielstellung der Verbeamtung im Development einer Werbeagentur?

Persönliches Vorstellungsgespräch, persönliches Kennenlernen – allein die gängigen Begriffe machen keinen Hehl daraus: Man möchte auch etwas über Ihre individuellen Eigenschaften wissen. Der „Mensch hinter dem Bewerber“ sozusagen. Es geht dabei um all die Dinge, die sich aus der schriftlichen Bewerbung höchstens erahnen lassen: Wie sehen Sie aus, wie kommen Sie rüber, wie wirkt Ihre Kommunikation. Auch Ihre Meinungen und Überzeugungen werden mit dieser Fragenkategorie angesprochen. Mit Ihren Antworten macht sich der Interviewer ein Bild, ob Sie in das Team oder zu den vorhandenen Mitarbeitern passen. Das ist oft ein blinder Fleck für Bewerber, da das Team oder die Kollegen in der Regel noch nicht bekannt sind. Auch an dieser Stelle ist Authentizität angeraten, da sich später niemand über einen längeren Zeitraum verstellen kann.

Bei der personenzentrierten Entwicklung von Vorstellungsgesprächen ist das ein sehr wichtiger Teil, denn der Kunstgriff vieler Bewerber, sich als kooperativ-verständnisvoller Teamplayer, der bei Bedarf aber auch richtig durchgreifen kann zu beschreiben, wird langsam alt und wurde allein aus diesem Grund schon zu oft gehört. Es passt auch einfach nicht zu jedem Bewerber. Wer hier etwas Risiko eingeht, kann sich einen Vorteil im Bewerbungsgespräch erarbeiten.

Kompetenz – das sind Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten, bestimmte Aufgabenstellungen erfolgreich zu lösen. Denn neben Ihrem richtigen „Mindset“, Ihrer Persönlichkeit und Ihrem individuellen Stil kommt es selbstverständlich auch auf das vorhandene Können an, mit dem Sie antreten. Einfach gesagt will der Interviewer wissen, was Sie drauf haben und welches Know-How Sie mitbringen. Verlassen Sie sich dabei nicht ausschließlich auf die Zeugnisse und Zertifikate, auch wenn wir sie für den Anhang Ihrer Bewerbung im FernCoaching gemeinsam vorbereitet haben. Es geht darum, an ein paar geeigneten Stellen  konkrete Detailkenntnisse unter Beweis zu stellen. Ein wenig Fachsimpelei mit dem passenden Ansprechpartner auf Arbeitgeberseite kann Wunder bewirken, sofern Ihr Beitrag sachlich richtig ist und Übereinstimmung mit dem Gesprächspartner herrscht. Also, tun Sie´s!

Kategorie Nr. 6 sollte in der ersten Version mit „Intelligenz“ betitelt werden. Besser passt jedoch Potenzial, denn es geht in diesem Bereich um das mit Ihnen Machbare. Dazu muss etwas über Ihre aktuell noch nicht realisierten Fähigkeiten herausgefunden werden.

Was können Sie noch lernen, entwickeln oder über einen begrenzten Zeitraum erreichen? Wie reagieren Sie auf außergewöhnliche oder zumindest neue Aufgabenstellungen. Die Frage im Hintergrund kann auch lauten: Was können wir aus dem Mitarbeiter in Zukunft machen, welche Leistungen sind zu erwarten. Kann der Kandidat an den noch unzureichenden Stellen in seine Funktion aus eigener Kraft hereinwachsen und inwieweit lohnen sich Investitionen in ihn? Auf der einen Seite finden Sie selten auf Interviewerseite genügend Befähigung, um auf diese Fragestellungen zutreffende Antworten zu finden. Auf der anderen Seite ist das gerade aus dem Grund ein interessantes Spielfeld, um bei der „Potenzialfrage“ den richtigen Eindruck zu hinterlassen.


Beispiele für typische Fragen im Vorstellungsgespräch (Kategorie 1 - 6)

Sie bevorzugen doch lieber eine Liste gängiger Fragen? Eine mögliche Gesprächsvorbereitung ist es, die folgenden 63 ungeordneten Beispielfragen aus Vorstellungsgesprächen den beschriebenen sechs Kategorien zuzuordnen. Einige Fragen lassen sich sehr schnell und einfach zuordnen, andere lassen sich nicht so leicht in eine Kategorie pressen, gehören ggfs. zu mehreren gleichzeitig. Beim Zuordnen machen Sie sich zwangsläufig Gedanken darüber, was die Intention hinter der Frage ist. Und direkt danach, was Sie antworten würden. Investieren Sie an dieser Stelle ruhig etwas Zeit, denn so kurz vor dem Ziel (Einstellung zu einem neuen oder sogar besseren Job) ist das eine gute Investition.

  • Was halten Sie von meiner Art ein Bewerbungsgespräch mit Ihnen zuführen?
  • Mit welchen Persönlichkeiten kommen Sie am besten zurecht und woran liegt das nach Ihrer Auffassung?
  • Welches Fahrzeug fahren Sie privat (würden Sie privat fahren)?
  • Was ist Ihr größter nichtberuflicher Erfolg?
  • Wie motivieren Sie sich?
  • Welche Methoden und Tools setzen Sie ein, um sich zu organisieren?
  • Womit haben Sie sich zuletzt überfordert gefühlt?
  • Wie geht es Ihnen nach einem harten NEIN als Antwort?
  • Berichten Sie, wie Sie in der Vergangenheit einen Kollegen kritisiert haben.
  • Was haben Sie in Ihrem letzten Job verantwortet?
  • Was war ausschlaggebend für Ihre Entscheidung für diesen Arbeitgeber?
  • Beschreiben Sie das für Sie ideale Unternehmen.
  • Welche drei Charaktereigenschaften werden Ihnen von Freunden nachgesagt?
  • Welcher Manager ist für Sie ein Vorbild und warum?
  • Was hat Sie in Ihrem bisherigen Job gestört?
  • Welche Fragen haben Sie an mich?
  • Wie lange werden Sie für die unproduktive Phase Ihrer Einarbeitung benötigen?
  • Wie hoch darf für Sie der Anteil einer variablen, an Zielen orientierten Vergütung sein?
  • Nennen Sie drei Dinge, die Ihr aktueller Vorgesetzer an Ihnen schätzt.
  • Welche Weiterbildung würde mir Ihr letzter Chef für Sie empfehlen?
  • Wovor haben Sie Angst?
  • Wohin möchten Sie Ihre Karriere entwickeln?
  • Was können Sie zum Team beisteuern?
  • Was sind Ihre wesentlichen Stärken?
  • Woran sind Sie schon gescheitert?
  • Wenn Sie mit nur einem Satz in Erinnerung beliben könnten – wie würde dieser lauten?
  • Beschreiben Sie sich mit drei Worten.
  • Welche Themen möchten Sie noch gerne an sich weiterentwickeln?
  • Was erwarten Sie von Ihrer neuen Aufgabe?
  • Was ermöglicht nach Ihrer Auffassung gute Leistungen?
  • Welche Art von Misserfolg ist für Sie besonders schwer?
  • Was bedeutet für Sie Erfolg?
  • Was müsste passiern, damit Sie den Wechsel zu uns bereuen?
  • Wie führt Ihr aktueller Chef?
  • Was sind Ihre Wechselgründe?
  • Wie haben Sie sich auf diesen Termin vorbereitet?
  • Was denken Ihre Kollegen über Sie?
  • Was wird am meisten an Ihnen kritisiert?
  • Welche Arbeit würden Sie in keinem Fall wieder machen?
  • Welche Erwartungshaltung haben Sie gegenüber Ihrem Vorgesetzen?
  • Wie bringen Sie Ihre Kollegen dazu, auf die Kosten zu achten?
  • Was sind für Sie geeignete Maßnahmen, um Kunden zu binden?
  • Was wird sich in den nächsten Jahren in Ihrem Arbeitsbereich ändern?
  • Welches Verhalten von Kollegen empfinden  Sie als besonders ärgerlich?
  • Haben Sie auch schon in internationalen Team gearbeitet?
  • Welche Veränderungen an Ihrem Arbeitsplatz störten Sie in der Vergangenheit?
  • Was bedeutet für Sie „unternehmerisches Denken“?
  • Wie gehen Sie auf neue Kollegen zu?
  • Wie lösen Sie Konflikte?
  • Was hat für Sie den höheren Wert, Arbeitsklima oder Performance?
  • Was qualifiziert Sie für genau diese Stelle?
  • Was ist der Schwerpunkt Ihrer aktuellen Beschäftigung?
  • Wieso haben Sie so schlechte Zensuren in …?
  • Welche Stärken zeichen Sie aus?
  • Erzählen Sie etwas von sich selbst, was sollten wir über Sie wissen?
  • Beschreiben Sie eine von Ihnen als problematisch empfundene Teamsituation.
  • Wenn Sie einmal nicht mehr bei uns sein sollten, was soll man Ihnen nachsagen?
  • Sind Sie ein gutes Vorbild? Warum?
  • Wie fördern Sie Ihre Mitarbeiter?
  • Erzählen Sie etwas Relevantes von sich, das nicht im Lebenslauf steht.
  • Wenn Sie ein Superheld wären, welche Superkraft würden Sie einsetzen?
  • Wie reagieren Sie, wenn sich jemand in Ihrem Team mit falschen Federn schmückt?
  • Was tun Sie, wenn Sie realisieren, dass eine To-Do-Liste zeitlich nicht mehr schaffbar ist?